Montag, 17. März 2008

AphorismenWettbewerb 2008 "Witz-Bild-Sinn"

Witz – Bild – Sinn: Facetten des Aphorismus“ - so lautet das Motto des 3. Aphoristikertreffens 2008 vom 6. bis 8.November in Hattingen. Die Initiatoren und Veranstalter Stadtmuseum und DAphA sowie die WAZ Hattingen rufen im Vorfeld zu einem Literaturwettbewerb auf. Insbesondere junge Aphoristiker/innen und solche, die sich in dieser speziellen Gattung erproben möchten, sind eingeladen, bis zu fünf Aphorismen zum Themenkreis „Witz – Bild – Sinn“ einzusenden. Es ist geplant, aus den jurierten Beiträgen eine Anthologie zusammenzustellen, die vor dem Aphoristikertreffen im Oktober 2008 erscheint und die Teilnehmenden auf das Tagungsthema einstimmt.

Gedankenflug“ - so lautet der Titel der Dokumentation zum 1. Aphoristikertreffen 2004 - und damit es auch bei Ihnen zu zündenden Gedanken und kreativ zugespitzten Formulierungen kommt, mit anderen Worten „Funken schlägt“, hier ein paar Hinweise, was Witz, Bild, Sinn mit dem Aphorismus zu tun haben.

Witz „Mich trifft der Schlag! stöhnte die Pauke.“ Aphorismus? Wortwitz? Natürlich beides. Ganz ohne Witz kann die Gattung nicht bestehen, weder bei Lichtenberg im 18. Jahrhundert, noch bei Karl Kraus im 20. Jahrhundert - und auch nicht in der Zukunft: „Wer den Hafen der Ehe ansteuert, tut gut daran, erst eine Hafenrundfahrt zu buchen.“ (Markus Ronner) Denken Sie an den Einfall, denken Sie an die Satire. Von der Pointe wollen wir erst gar nicht reden. Kurzum: zu den Zutaten des Witzes zählen Wortspiel, Pointe, Spannung, bisweilen Verrätselung und - nicht zu vergessen – Aufklärung. Denn „der wahre Witz ist (nach Otto Weiß) der, der etwas aufklärt.“

Bild Wussten Sie, dass das „i“ der kleine Finger des Alphabets ist? Der Aphoristiker Gomez de la Serna hat das herausgefunden. Ein Bild, nicht mit dem Pinsel, sondern mit Worten gemalt. Das Bild ist schon immer mit dem Aphorismus verbunden. Jean Paul ist um 1800 in Deutschland der erste Meister darin. In Frankreich gibt es seit dem Surrealismus sogar einen eigenen Bildaphorismus. In Deutschland (um 1900) ist beispielsweise Peter Hille zu nennen: „Der Schweiß ist die Träne der Arbeit.“ Und in der Gegenwart Elazar Benyoëtz: „Die Rede geht im Schweigen vor Anker.“ (2007) Schicken Sie uns Ihr Bild, mit Worten gemalt.

SINN Dass die Aphorismen sich zwischen Sinn und Gegensinn bewegen, wusste schon Goethe: „Jedes ausgesprochene Wort erregt den Gegensinn.“ Und dass es ohne Scharfsinn nicht geht, das zu wissen brauchen wir Goethe nicht und kein Beispiel. Sinnspruch - so wurde der Aphorismus bisweilen in betulicheren Zeiten genannt, gereimt und ungereimt; Sie kennen das sicherlich von Kalenderblättern in der Art: „Hab Sonne im Herzen…“ Auch die folgende Sorte Sinnspruch-Aphorismus gibt es bis heute, und man muss ihn nicht mögen: „Der Traum macht die Welt für den Armen reich.“ (Hauschka) Und die Aphoristik kennt sogar den Unsinn: „Die axt im haus erspart den bräutigam.“ (Baargeld) Heutzutage kommt er in gesteigerter Form als Nonsens oder „höherer Blödsinn“ daher.

Sie haben selber ein witziges Sinn-Bild gefunden? Einen bildsinnigen Witz? Lassen Sie Ihre Gedanken und Worte spielen und fügen Sie diese so zusammen, dass es „funkelt“. Wir wünschen Ihnen kreatives Vergnügen und viel Erfolg beim Texten.

Es warten diverse Preise auf Sie. Die Hauptpreise (eine Digitalkamera, eine Funkuhr, ein Lamy-Schreibset) werden von der WAZ Hattingen gestellt. Weitere Preise, z.B. Buchgutscheine, werden von der Angelika und Friedemann Spicker- Stiftung und dem Förderverein DAphA sowie dem Hattinger Buchhandel gestiftet.

Teilnahmebedingungen
Sie sollten mindestens 16 Jahre alt sein. Die maximal 5 Aphorismen sind maschinen- geschrieben entweder als Brief, Fax oder E-mail an folgende Adressen zu senden:
Deutsches Aphorismus-Archiv c/o Stadtmuseum Hattingen, Marktplatz 1-3, 45527 Hattingen
Die FAX-Nr. lautet 02324 / 6816129. E-mails senden Sie bitte an stadtmuseum@hattingen.de
Fügen Sie bitte kurze biographische Angaben bei: Name, Anschrift, Alter, ggf. literarische Vorerfahrungen. Mit der Einsendung erklären Sie sich mit dem Abdruck Ihrer Beiträge einverstanden.


Die Jury setzt sich zusammen aus folgenden Personen: Petra Kamburg (Leiterin des Stadtmuseums Hattingen), Gerd Herholz (Leiter des Literaturbüros NRW in Gladbeck), Ulrich Laibacher (Leiter der WAZ-Redaktion Hattingen), Dr. Friedemann Spicker, Aphorismenforscher und stellv. Vorsitzender DAphA), Dr. Jürgen Wilbert, Aphoristiker und Vorsitzender DAphA.

Einsendeschluss ist der 17. März 2008.

Hier erhalten Sie weitere Informationen:
Petra Kamburg,Vorstand DAphA c/o Stadtmuseum: 02324 / 6816114
p.kamburg@hattingen.de
und
Dr. Jürgen Wilbert, Vorsitzender DAphA: 0211 / 341547
juergen.wilbert@web.de

Stadtmuseum Hattingen und Deutsches Aphorismus-Archiv Hattingen
wünschen Ihnen kreatives Vergnügen beim Mitmachen und viel Erfolg.